MIBA1

Unser Leser-Service: MIBA Ausgabe Nr. 1/1948 als Gratis-Download:
Artikel
teilen

Kinder, wie die  Zeit vergeht … 70 Jahre MIBA – die Jubiläen

… textete einst MIBA-Gründer Werner Walter ­Weinstötter – aber nicht etwa nach Jahrzehnten der Heftproduktion, sondern bereits in der zwölften Ausgabe, die im Herbst 1949 herauskam. Wenn WeWaW – wie man ihn gemäß dem damals grassierenden AKüFi kannte und nach wie vor kennt – geahnt hätte, wohin das mal führt …

Es war eine richtige Fahrt ins Blaue! Schon in seinem ersten Artikel, in dem die bis heute geltenden Grund­sätze der MIBA bereits formuliert wurden, schreibt WeWaW: „Mag die Fahrt der ,Miniaturbahnen‘ ruhig eine ,Fahrt ins Blaue‘ werden – ein Ziel wollen wir auf jeden Fall erreichen: Immer interessant und aktuell zu sein!“

Wie zum Beweis war denn auch die erste Ausgabe der Miniaturbahnen zweifarbig gedruckt: Schwarz als Standardfarbe und als Schmuckfarbe blau für einzelne Schlagworte, Bilder oder Hintergründe. Angeregt durch den ­Model Railroader aus Amerika hatte WeWaW die Idee, so etwas auch in Deutschland anzubieten.

Doch was war das für ein Deutschland? Nur gut drei Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs lag das Land, genauer gesagt: lagen insbesondere die Städte nach wie vor in Schutt und Asche. Nur die gröbsten Trümmer waren beiseite geräumt und die schlimmsten Hungerwinter überstanden.

Die wichtigste Voraussetzung war auch erst seit drei Monaten gegeben: Am 21. Juni 1948 wurde auf Veranlassung der Westmächte in den drei Westzonen die D-Mark eingeführt. 40 DM Kopfgeld erhielt jeder Bürger ausgehändigt, weitere 20 DM später. Von den Ersparnissen in Reichsmark blieb nicht mal ein Zehntel.

Für die erste Ausgabe musste Wein­stötter bei den Amerikanern das Papier der 7000 Exemplare Startauflage regelrecht erbetteln. Diese Auflage klingt nach heutigen Maßstäben recht überschaubar, doch musste unter den damaligen Umständen der Vertrieb der Hefte erst noch mühsam organisiert werden.

Auf dem nächsten Jubiläums-Titel zum Zehnjährigen 1958 zeigt sich der Chef wieder selbst. Der Mann hat zu Recht gut lachen, denn vor ihm stehen die bisherigen neun Bände sauber zu Büchern gebunden und garniert von den noch losen Heften des aktuellen Jahrgangs. Im Inneren erzählt WeWaW über die Probleme der ersten Zeit: Rückläufe der unbestellt versendeten Erstausgabe, das Verbot, weiterhin im Verlag Frauenwelt zu erscheinen, der Wegfall des Absatzmarktes in der DDR – die Offenheit, mit der dies alles berichtet wird, lässt immerhin den Schluss zu, dass all diese Probleme überwunden waren.

Auch zum Silberjubiläum 1973 gab es Grußworte von der „großen Bahn“. Diesmal sogar von der Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbahn in Gestalt des Referenten für Öffentlichkeitsarbeit Elmar Haass. Auch Nürnbergs OB Urschlechter, am angestammten Sitz der MIBA auch heute noch ein Begriff – freute sich, gratulieren zu dürfen. Tempora mutantur …

Und zum 50. ließen wir es dann richtig krachen: Einen Jahrgang lang wurde mit Kolumnen der freien Mitarbeiter, Rückschauen und Sonderbeiträgen gefeiert, was das Zeug hielt. Als roter Faden entstand – ganz im Gedenken an die Altvorderen und ihre Nord-West-Bahn – die „Vogelsberger Westbahn“ (siehe auch unten). Der unvergessene Michael Meinhold (sozusagen Stubenältester der „Comedian Hanullists“) prägte in dieser Serie einen heiteren Erzählstil, wie es ihn vorher und nachher nicht gegeben hat. Das ist nun auch schon wieder unglaubliche 15 Jahre her, weshalb ich mich WeWaWs Worten anschließe: Kinder, wie die Zeit vergeht! Doch auch mit 70 ist die MIBA noch frisch wie eh und je. Die Tradition dieses Blattes ist dabei zugleich Auftrag und Ansporn für die nächsten Jahre.

Und wenn Sie jetzt in der Jubiläums-Ausgabe der MIBA zum 75sten genüsslich schmökern, sind wir längst schon an der nächsten Nummer. Der 80. Geburtstag dieses ewig jungen Magazins ist am Horizont nämlich schon in Sicht. Womit wir unseren Lesern versprechen: Wir arbeiten mit Volldampf darauf zu!

von Martin Knaden
MIBA-Chefredakteur

____________________________________________________________

Wir gratulieren recht herzlich! Für alle MIBA-Leser, die einen Blick in die allererste Ausgabe werfen möchten, hier das Gratis-PDF zum Download:

Jetzt PDF der MIBA 1/48 downloaden

 

Tags: MIBA
Passende Artikel
MIBA 08/23 MIBA 08/23
Ab 6,99 €
MIBA 09/23 MIBA 09/23
Ab 6,99 €